SLG Fachgruppe Notbeleuchtung

Die Notbeleuchtung ist von entscheidender Bedeutung, um uns im Falle eines plötzlichen Ausfalls der Hauptbeleuchtung oder Ereignisses sicher aus einem Gebäude zu führen. In der Schweiz ist die Gesetzgebung zur Notbeleuchtung komplex, da sie in drei verschiedenen Gesetzen verankert ist: dem Arbeitsgesetz, den Brandschutzvorschriften und dem Elektrizitätsgesetz. Aufgrund dieser Vielschichtigkeit sind die Interessen, Vorschriften und Zielsetzungen unterschiedlich. Unsere Fachgruppe «Notbeleuchtung» engagiert sich aktiv in diesem Spannungsfeld, identifiziert Widersprüche und trägt dazu bei, sie für alle Beteiligten transparent zu machen.

Überarbeitete EU Normen

Im Jahr 2024 werden die Normen «SN EN 1838 Angewandte Lichttechnik – Notbeleuchtung» und die «SN EN 50172 Sicherheitsbeleuchtungsanlagen» in überarbeiteter Form veröffentlicht. Unsere Fachgruppe hat wesentlich zur Entwicklung und Ausarbeitung dieser Normen beigetragen. Die Normen können über den SNV bezogen werden.

Schweizer Regel SNR 19900 H2

Die SNR 19900 wird durch den SNV herausgegeben und kann über den «SNV-Connect - der Schweizer Normenshop» bezogen werden.

Stand der Technikpapier (STP)

Die beiden Notbeleuchtungsnormen SN EN 1838 und SN EN 50172 sind überarbeitet worden, aus diesem Grund hat die FG Notbeleuchtung das Stand der Technikpapier ab dem Juni 2024 zurückgezogen und durch die SNR 19900 ersetzt.

Schweizer Guide SNG 19910

Als Ergänzung zur SNR 19900 hat die FG Notbeleuchtung die Empfehlungen und Praxisbeispiele neu in die SNG überführt. Ab 02.01.2025 gibt es eine Schweizer Guidline «SNG 19910». Weshalb? Weil z.B. die SNR 19900 die Notbeleuchtung für die Schweiz definiert und die Erklärungen, Empfehlungen etc. sind in der SNG 19910 gesammelt worden.

Die SNG 19910 wird durch die SLG herausgegeben und kann, sobald verfügbar, hier bezogen werden.

Fachkurs Notbeleuchtung

Sie möchten sich vertieft mit dem Thema Notbeleuchtung auseinandersetzen? Im zweitätigen Fachkurs Notbeleuchtung erfahren Sie alles über die neue SNR 19900. Sie lernen, die Qualitätsmerkmale von Notlichtelementen und die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten kennen. Mit diesem Kurs beherrschen Sie anschliessend die Planung, Inbetriebnahme und Kontrolle von Notbeleuchtungsanlagen. Sie erweitern in diesem praxisorientierten Kurs Ihr Lichtwissen.

Termine + Anmeldung Fachkurs Notbeleuchtung

Vorabendseminare

Wir führen regelmässig Vorabendseminare durch. Auch zum Thema Notbeleuchtung und klären z.B. die Frage: welche Inhalte sind in der SNG 19910 enthalten

Veranstaltungsübersicht

FAQ

Welche Wartungen müssen bei Notbeleuchtungsanlagen/Rettungswegleuchten mit automatischem Selbsttest ausgeführt werden?

Der automatische Selbsttest zeichnet sich dadurch aus, dass periodische Tests nicht mehr durch den Anwender, sondern durch die Anlage selbst ausgeführt werden. Bei solchen Anlagen sollten die im automatischen Testprogramm enthaltenen Prüfungen wie Funktionstest oder Kapazitätstest nicht zusätzlich von Hand durchgeführt werden, da die manuellen Prüfungen die automatischen Tests stören und somit falsche Fehlermeldungen ausgelöst werden können.

Trotz der Erleichterung durch die automatische Testeinrichtung ist der Anwender nicht von allen Wartungsaufgaben befreit. Wie die Wartung einer Notbeleuchtungsanlage ausgeführt werden muss, ist im «Stand der Technik Papier Notbeleuchtung » (Kapitel 1.9 „Gewährleistung der Betriebsbereitschaft“) detailliert beschrieben und kann über die SLG bezogen werden. > zum Downloadbereich im Menü Lichtwissen

Ist eine Sicherheitsbeleuchtung auch ausserhalb eines Gebäudes erforderlich? Wenn ja, wo steht das?

In welcher Höhe müssen Sicherheitsleuchten min. montiert werden?

Kann anstelle einer elektrischen Rettungswegleuchte ein langnachleuchtendes Rettungswegschild verwendet werden?

Wo dürfen/sollen langnachleuchtende Rettungswegschilder eingesetzt werden?

Gemäss gesetzlicher Verordnung über die Unfallverhütung, VUV, Art. 20 «Fluchtwege» müssen Verkehrswege, die bei Gefahr als Fluchtweg dienen, u.a. zweckmässig gekennzeichnet werden. Arbeitsplätze, Räume, Gebäude und Betriebsgelände müssen bei Gefahr jederzeit rasch und sicher verlassen werden können.

Um diesem Gesetzesartikel gerecht zu werden empfehlen wir:

Bei Vorhandensein von elektrischen Rettungswegleuchten und/oder Notlicht: Als Ergänzung zu den bestehenden elektrischen Rettungswegleuchten um eine ununterbrochene, unmissverständliche Wegweisung zu gewährleisten.
Es sind keine elektrischen Rettungswegleuchten und es ist kein Notlicht vorhanden: In Absprache mit den zuständigen Behörden können Notausgangstüren und Fluchtwege mit langnachleuchtenden Rettungswegschilder gekennzeichnet werden.

Rettungswegkennzeichnung in Treppenhäuser

Personen verlassen in der Regel ein Gebäude über denselben Weg wie sie es betreten haben. Abhängig von der Personenbelegung kann es bei einer notfallmässigen Gebäudeevakuierung zu einem „Personenstau“ kommen. Um dies zu verhindern werden periodisch Evakuierungs-Übungen durchgeführt.

Notbeleuchtung-Kennzeichnung von Rettungswegen in Treppenhäusern

Dank den VKF-Brandschutzrichtlinien verfügen Gebäude über genügend Notausgänge und Nottreppenhäuser um in kurzer Zeit alle Personen rasch und sicher evakuieren zu können. In Gebäuden mit einer hohen Personenbelegung wird das Personal darauf hin geschult, den ihnen zugewiesenen Rettungsweg zu benutzen. Rettungswegschilder in Treppenhäuser bestätigen einem Flüchtenden sich auf dem richtigen Weg ins Freie, resp. in einen sicheren Bereich zu befinden.

Unsere Empfehlung: Die im Gebäude begonnene Rettungswegkennzeichnung darf nicht bei der Türe zum Treppenhaus enden. Diese soll innerhalb eines Treppenhauses, ununterbrochen bis zum definierten Sammelplatz, fortgeführt werden.

Rettungswegschilder in der Grösse 300 x 150 mm sind in der Regel für Treppenhäuser ausreichend. Die Erkennungsweite von langnachleuchtenden Schildern in der Grösse von 300 x 150 mm beträgt 9.75 m (VKF Brandschutzrichtline 2015).